Patagonien, Falkland Inseln, Südgeorgien 2017 (06)
S Ü D G E O R G I E N (South Georgia)
F O R T U N A B A Y Sonntag, 29.10.2017
Diese Bucht wurde im frühen 19. Jahrhundert nach dem ersten Walfangboot Fortuna benannt, welches das erste Fangboot war, das von Grytviken aus operierte. Es ist ein 6 km langer Fjord, der zum Herzen von Südgeorgiens rauher Gletscherlandschaft führt. Ein spektakuläres, alpines Panorama mit einer grossen Pinguinkolonie welche sich im Auslaufbecken des König Gletschers befindet.
Mein Kollege Ernst N. aus Wien meinte:
„Es ist so schön, dass ich verrückt werden könnte.
Nur weiss ich nicht, ob ich nicht schon verrückt bin!“
S T R O M N E S S H A R B O U R Sonntag, 29.10.2017
Der Walfang begann in Stromness 1907, als die Bucht als Ankerplatz für ein Fabrikschiff gewählt wurde.Eine Landstation wurde 1912 gebaut und bis 1931 als Walfangbasis betrieben. Danach wurde die Station als Schiffreparaturwerft genutzt, bis der Ort 1961 verlassen wurde. Bis vor wenigen Jahren konnten die Gebäude von Besuchern noch betreten werden. Heute gilt eine Regelung, wonach Besucher nicht näher als 200m an die Gebäude heran dürfen. Es gilt Einsturzgefahr und die Gebäude sind Asbestverseucht. Nur Pinguine, verschiedene Vögel, See-Elefanten und Seebären haben unbeschränkt Zutritt.
Ein ereignisreicher Tag ging zu Ende und wir waren müde und erfüllt von den vielen Eindrücken. Einmal mehr wurde uns bewusst, dass wir wirklich ein ganz grosses Naturwunder erleben dürfen und wir sehr privilegiert sind. Nach wie vor gibt es sehr wenige Menschen, die diese lange, strapazvolle Reise auf sich nehmen, oder auf sich nehmen können.
C O O P E R B A Y Montag, 30.10.2017
Cooper Bay ist nach dem ersten Offizier an Bord von James Cook’s Schiff, der HMS Resolution benannt, als sie im Januar 1775 in der Umgebung von Cooper Island die Küstenlinie erforschten und kartographierten. Es liegt an derm südöstlichsten Zipfel von Südgeorgien und es gibt hier eine Besonderheit. Und wir hatten mehr als Glück, diese Besonderheit zu sehen. Die Goldschopfpinguine (Macaroni Penguin) waren bereits da. Sie hatten eine kleine Kolonie auf einem Bergrücken, der nur über einen steilen, nassen und vereisten Weg durch einen Wasserlauf erreicht werden konnte. Um nicht zu sehr zu stören, konnten wir nur in kleinen Gruppen und für kurze Zeit in die Nähe dieser Pinguine gehen. Als zweites Highlight, durften wir einen einzelnen Zügelpinguin (Chinstrap Penguin) vom Zodiac aus beobachten. Und zu guter Letzt, hatten wir noch unwahrscheinliches Glück mit dem König des antarktischen Meeres, einem Seeleoparden, der erst neben unserem Zodiac herschwamm und sich dann in voller Grösse auf einem Felsen präsentierte. So richtig bewusst wurde uns unser Glück erst, als auf dem Schiff mehrere, die schon öfter in diesen Gefielden unterwegs waren, aus dem Häuschen waren, da sie noch nie einen Seeleoparden (Leopard Seal) gesehen hatten. Tja, das muss wahrscheinlich an der Kabine mit den beiden Oldies Speedy und Jürgen gelegen haben. (Wenn Engel reisen …?)
D R Y G A L S K I F J O R D Montag, 30.10.2017
Als Kapitän Cook 1775 Südgeorgien erkundete, glaubte er, die Spitze des mystischen Kontinents Terra Australis Incognita entdeckt zu haben. Als er beim kartographieren beim südlichen Ende angelangt war und der Westküste entlang schaute,, realisierte er, dass er nur eine Insel entdeckt hatte. Aufgrund seines Frustes benannte er das südliche Ende der Insel „Kap Enttäuschung“ (Cape Disappointment). Am südlichen Ende liegt aber sehr malerisch der Drygalki Fjord.Der Fjord wurde nach Erich Dagobert von Drygalski, einem Professor der Geographie und Geophysik von der Berliner Universität benannt. Dieser leitete die deutsche Südpol-Expedition von 1901 bis 1903.
Unser Kapitän befuhr den Drygalski Fjord beinahe zur Gänze. Alle hielten sich an Deck auf und fotografierten wie Weltmeister. Die Kulisse war zu schön um wahr zu sein und erinnerte etwas an die Fjorde auf den Lofoten in Norwegen. Hier erlebten wir auch in regelmässigen Abständen „Katabatische Winde“. Über der Eisfläche eines Hochplateaus, eines Gebirges oder eines Gletschers kühlte sich Luft ab, so dass ihre Dichte zunahm. Als Druckausgleichsströmung mit der wärmeren Umgebung entstand der kalte, katabatische Fallwind. Dieser kam dann unvermittelt, war sehr stark und kalt. Man musste sich festhalten und wenn möglich, davor schützen. So unvermittelt wie er kam, war er dann auch wieder vorbei. Bis zum Nächsten.
Mauren, 15 . November 2017
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A Wonder World – wonderful dokumentiert! – Mit Eis, Gletschern und Bergen fühle ich mich „zuhause“… –