Island 2018 (06)

H o f f e l l s j ö k u l

Nach ungefähr einer halben Stunde Fahrt hatten wir herrliches Licht und wir blieben in der Front dieses Gletschers stehen um zu fotografieren. Es war eine besondere Stimmung zur blauen Stunde, fast keine Wolken und am Horizont ging so langsam die Sonne auf und gab dem Licht eine zarte warme Färbung. Je höher die Sonne kam, umso eindrücklicher wurde das Lichtspiel. Umliegende Bergspitzen wurden in gelb-oranges Licht getaucht, das so nach und nach stärker wurde und immer mehr Berge anstrahlte. Gleichzeitig bekamen die Wasserflächen Licht und ergänzten das Spiel der unterschiedichen Formen.

F j a l l s á r l ó n

Der größte Gletscher Islands ist der Vatnajökull. Von diesem ausgehend kriechen durch viele Täler Gletscherzungen ins Tal. Einer davon ist der Fjallsjokull. Unser nächstes Ziel, der Fjallsárlón, der Gletschersee am Ende des Gletschers. Unglaublich, was sich hier verändert hat. Ein grosser Parkplatz mit einem grösseren Gebäude, einem Cafe, das noch nicht offen ist und WC-Anlagen wurde hier errichtet. Die Strasse nach diesem Gebäude wurde gesperrt. Wege mit Seilen gekennzeichnet. Und jede Menge Verbotsschilder. Irgendwie ein Schock, die Ursprünglichkeit, die ich vor 2 Jahren erleben durfte, ging verloren. Schade, aber absolut notwendig bei dieser Touristenüberflutung. Der Ausblick auf den Gletscher und die Gletscherlagune mit den teils skurielen Eisklötzen bleibt trotzdem phänomenal.

J ö k u l s á r l ó n

Ein weiterer Besuch am schwarzen Strand von Jökulsárlón war nun angesagt. Es ist so unglaublich schön, dem Spiel der Brandung mit den Eisklötzen zuzusehen, man kann das irgendwie gar nicht beschreiben. Dazu kommen die bizarrsten Formen, unterschiedlichste Farben, Einschlüsse im Eis, die vielleicht tausende von Jahren darin verbracht haben und in den nächsten Tagen, wenn das Eis taut, freigesetzt werden. Man kann geschliffene Kieselsteine aus dem Eis ragen sehen, die zwar noch vom Eis festgefroren waren, aber einem schlüpfenden Küken gleich, quasi neu geboren werden, oder nach ein paar tausend Jahren Gefangenschaft im Eis wieder freigelassen werden. Von diesem auf der Welt einzigartigen Schauspiel wird man nie satt. Ich fühle mich jedesmal privilegiert und bin dankbar, dies erleben zu dürfen.

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Höfn, 13. Februar 2018