Chile | Bolivien | Peru (05)

Chile

Sonntag, 24.03.2019

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Ein weiteres Mal ging unsere Fahrt hoch hinaus auf über 4’000 m. Unser Ziel, Piedras Rojas und die Lagunen von Miscanti und Miñique.

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Piedra Rojas

Zum Ziel „Piedra Rojas“ mussten wir sehr früh aus den Federn, damit wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang ankamen. Und dann der Schock. Man hatte zwar WC’s aufgestellt, aber den Weg zu den roten Felsen in Ufernähe war abgesperrt und die Begehung des Weges verboten. Wir fuhren dann weiter zu den nächsten Parkplätzen, vor einem wunderschönen Blick auf die Lagune. Die roten Steine als Vordergrund fielen auf Grund der großen Distanz weg. Es war aber so traumhaft, dass wir wegen des fehlenden Vordergrunds mit den roten Steinen nicht mehr traurig waren. Wir genossen den frühen Morgen in vollen Zügen, bevor wir zum Auto zurück gingen, wo uns ein üppiges Frühstück erwartete. Jenny erzählte uns dann, dass Wächter hier waren, die das Frühstücken an dem Platz untersagen wollten. Sie hatte dann mit allerlei Ausreden erreicht, dass wir noch frühstücken durften.

Jenny, unsere chilenische Reiseführerin hat lange in Deutschland gelebt und spricht sehr gut deutsch. Sie ist begeisterte Chilenin und hat uns viel über Land und Leute und dem beständigen Kampf um Verbesserungen erzählt. Sie ist ganz klar für den Naturschutz und für bestimmte Restriktionen durch die „Atacamenos“, die indigene Bevölkerung. Allerdings kämpft sie auch dagegen an, dass sehr oft übertrieben wird. Die Touristenguides und die Fahrer hätten ein Gremium gegründet, mit dem sie im Dialog mit den „Atacamenos“ und den Gemeinden stünden. Es wäre aber fast aussichtslos. Sie erzählte uns auch ein wenig vom Leben hier in Chile. Sie sagte, dass es Chile bestens geht im Verhältnis zu den umliegenden Ländern. Aber man sollte sich ja nicht mit den Schlechteren messen, sondern mit Besseren. Den Reichen in Chile gehe es, wie überall sehr gut und auch den wirklich Armen gehe es verhältnismässig gut. Der breite Mittelstand leidet sehr. Wenn man keine Arbeit hat, hat man einfach Pech, dann hat man nichts. Die Krankenversicherung kostet monatlich für eine Frau mit zwei Kindern über 200.- Euro, was vom Grossteil der Bevölkerung ganz einfach nicht bezahlt werden kann. Und Pension gibt es auch nicht, also sollte jeder vorbeugen und etwas auf die Seite legen, was aber einfach nicht möglich ist. Aber sie wolle ja nicht jammern und positiv in die Zukunft blicken. Nur ihre Mutter, die in Deutschland lebt, mache sich Sorgen um ihre Zukunft. Sie nicht, denn ihr Beruf als Reiseführerin sei ihre Berufung und sie vertraue darauf, dass sie dies noch lange machen kann.

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Laguna Miscanti in Nord-Chile
Laguna Minique

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Der erste Reiseteil in Chile’s Altiplano ging zu Ende. Wir durften von San Pedro de Atacama aus sternförmig die Atacama und Teile der Anden erkunden. Es war sehr eindrucksvoll und auch die Erfahrung in so großer Höhe ist, zumindest für mich, denkwürdig, weil ich ja immerhin der „Älteste“ in unserer Gruppe bin.

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San Pedro de Atacama, Chile, 25.03.2019