Chile | Bolivien | Peru (04)

Chile

Freitag, 22.03.2019

Am Vorabend wurden wir angehalten, uns warm anzuziehen, da wir ganz früh zum Vulkan El Tatio fahren würden.

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El Tatio

Dieser Vulkan gehört zu den Anden und liegt östlich der Atacama Wüste. Im Krater des El Tatio auf 4’230 m ist ein Geothermalgebiet mit Geysiren und heissen Quellen. Mit mehr als 80 Geysiren, von denen 20 ständig aktiv sind, ist es das grösste Geysirfeld der südlichen Halbkugel und das drittgrösste der Welt.

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Gleich ob ich in einem Geothermalfeld in Island, im Yellowstone NP in den USA oder hier im El Tatio Krater in Chile war, das Erlebnis ist jedes Mal spektakulär. Nur die extreme Höhe macht es hier zu etwas Besonderem. Wir wurden ja angehalten, uns sehr warm anzuziehen. Wir mussten vor dem Sonnenaufgang hier sein, denn dann ist der kondensierende Dampf am schönsten zu sehen. Mit zunehmender Erwärmung durch die Sonne ist immer weniger Wasserdampf sichtbar. Der Zauber geht dann irgendwie verloren. Das war aber dann auch die richtige Zeit zum Frühstück vor Ort, bevor wir dann wieder weiterfuhren. Gleich nach der Abfahrt wurden wir von einem kleinen „Wegelagerer“ gestoppt. Ein Fuchs bettelte auf der Strasse jeden Autofahrer an. Er suchte den Blickkontakt mit den Fahrern direkt an der Tür, war aber ständig bereit, bei einer Bewegung kurz zu flüchten. Eigentlich ist das Füttern verboten, aber nicht alle halten sich daran.

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Am Vado del Rio Putana, einem wunderschönen Feuchtgebiet mit reichem Vogelleben und großartiger Landschaft machten wir entlang der Strasse bis zur aufgelassenen Mine einen Fotospaziergang. Zum Teil sieht man giftig aussehende Tümpel, aber die Landschaft und die Tiere sind wirklich sehenswert.

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Eine Herde Vicuñas vor dem sich spiegelnden Vulkan Colorado, das schwarze Blesshuhn, Andenenten und Andengänse vertrieben uns die Zeit.

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Im kurz darauf erreichten Dörfchen Machuca konnten wir noch einer Lamaherde zusehen, die hier als Nutztiere gehalten werden.

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Im Kaktustal bestaunten wir noch die Säulenkakteen, die teilweise enorme Höhen erreichen und mehr als doppelt so gross wie Menschen sind.

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Samstag, 23.03.2019

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Am späteren Nachmittag brachen wir auf, um zu de Monjes de la Pacan (Mutter Erde Mönche) oder Mönche der Pacana zu fahren.

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Monjes de la Pacan

Die Mönche der Pacana sind grossartig vertikale Steinformationen im Salar de Aguas Calientes die seit millionen von Jahren Sand und Wind geformt wurden.

Um zu diesem wundersamen Ort zu kommen, fuhr man Richtung Bolivien und rechts an der Grenzstation vorbei über den Jama Pass (4’800 m) Richtung Argentinien. Auf der Fahrt in die Einsamkeit hatte man ständig Traumblicke zum Vulkan „Licancabur“. Es ist nichts ausgeschildert und man ist absolut im Niemandsland. Unterwegs machten wir Halt an einer namenlosen Lagune, die von Jenny „Laguna Verde de Chile“ getauft wurde. Und auf der anderen Seite der Strasse konnte man nicht genug kriegen von den rötlich gelben, sanft geschwungenen Bergen, die Erinnerungen an Namibia hervorriefen.

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Es war schon sehr eindrücklich, als man die Teils enormen Felsformationen in der Sandwüste auf 4’500 m erreichte. Durch die lange Anfahrt, mehr als 2 Stunden, kamen wir relativ spät an. Die Sonne begann sich schon zu verabschieden und es war bitter kalt durch den starken Wind. Im Hintergrund sah man das Feuchtgebiet “Quepiaco“ das auch Teil dieser faszinierenden Landschaft ist.

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Während wir am Fotografieren waren, suchte unser Fahrer ein etwas ruhigeres Plätzchen mit ein klein wenig weniger Wind. Und dann wurde aufgetischt. Ich glaube Jenny stand den ganzen Tag in der Küche, denn sie hat unglaubliches auf den Tisch gezaubert. Mitten in der Wüste, auf 4’500 m Höhe und bei enormem Wind und dadurch extremer Kälte. Und Wein durfte hier auch ausgeschenkt werden, so wie die Autos auch durch die Wüste fahren durften. Vermutlich nur, weil es den „indigenen Natur-Bewachern und Wegelagerern“ hier zu kalt war und zu wenig Touristen hierherkommen um viel Geld einnehmen zu können. 😉

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San Pedro de Atacama, 24.03.2019