Namibia 2017 (06)

O M A N D U M B A   San Living Museum

Auf dem Weg von Swakopmund nach Okaukuejo im Etosha Nationalpark machten wir einen Fotostopp in Omandumba im Living Museum der San, der Buschmänner. Hier sieht man Frauen, die Souveniers anfertigen, sich um Babys kümmern, kochen und spielende Kinder. Wir durften einzigartige Fotos machen. Im ersten Moment weiss man nicht so ganz, was man davon halten soll und fühlt sich fast etwas unwohl. Wie Eindringlinge, die mit ihren langen Objektiven sich wie Paparazzis aufführen.  Wir haben dann aber gemerkt, dass unsere folkloristischen Touristenunterhaltungen nichts anderes sind, einfach mit etwas weniger nackter Haut.  Hannes Lochner, unser Photoguide hat uns dann die Scheu genommen. Er hat einen der Buschmänner gebeten, mit ein bis zwei Kindern auf einen Felsen zu klettern und für uns zu posieren. Der Abstand machte uns sicherer und anschliessend konnten wir die Kinder beobachten und fotografieren. Ein Highlight! Anders als oft bei uns, setzten die Kinder nicht gleich ein Fotogrinsen auf und zeigten ihre Zähne, sondern spielten ganz natürlich weiter. Das eine oder andere Augenpaar hat uns natürlich doch gemustert. Die San haben mit diesem Living Museum ein lukratives Geschäft für sich entdeckt. 10 % der Einnahmen müssen sie an den Ort Omandumba abgeben, 90% bleibt für sie. Man kann verschiedene Touren buchen, wie eine geführte Wanderung oder eine Begleitung auf einer traditionellen Jagd und anderes. Unser Aufenthalt war recht kurz, aber sehr, sehr eindrücklich und die ausdrucksstarken Fotos halten die Erinnerung an den schönen Aufenthalt aufrecht.









Die San versuchen ihren Kindern möglichst viel ihrer traditionellen Kultur zu vermitteln. Für uns war es auch ein wenig „lernen“.  Man stellt sich schon die Frage, ob wir all diese modernen und bequemen Dinge wirklich brauchen? Ob unsere Kinder nicht vielleicht glücklicher wären, wenn sie nicht mit so viel buntem Spielzeug vom natürlichen Spielen abgehalten werden?

Ich bin ja nun bereits wieder in Mauren. Namibia ist allgegenwärtig und wie im letzten Blog schon geschrieben, wird der nächste Beitrag vom Etosha Nationalpark handeln.

Mauren, 8.10.2017

1 Kommentar

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Füllemann Speedy
9. Oktober 2017 um 19:46

Ausgezeichnete Schwarz-Weiss Bilder Jürgen! – Ausdruckstark! Gefallen mir alle sehr gut! Gratulation.