Patagonien, Falkland Inseln, Südgeorgien 2017 (08)
F A L K L A N D I N S E L N (Falkland Islands)
Nach der Abfahrt Richtung Falkland Inseln freuten wir uns abends auf unser Bett und dass wir in den Schlaf gewiegt werden. Nach den ersten paar Stunden Schlaf mussten wir einige Dinge in der Kabine ändern, da je nach Bewegung des Schiffes immer mal wieder etwas an die Wand krachte oder die Kleiderbügel im Schrank mit Karacho auf die andere Seite rutschten. Rucksack, Notebook, Kameras hatten wir bereits bodennah platziert. Mein Freund Serdar sagt immer, dass jede 10. Welle abnormal ist. Das kann ich nun bestätigen, weil ungefähr nach jeder 10. Welle das Schiff einen harten Schlag bekam, wie wenn es auf Eis auffahren würde. Gegen Morgen war aber das Problem nicht mehr vorhanden. Es wurde ersetzt durch eine starke seitliche Schauckelbewegung. Solange wir im Bett waren, machte uns das nicht viel aus, wir hatten ja vorsorglich die Bettdecken seitlich festgeklemmt, um nicht aus dem Bett zu fallen. Allerdings war es nicht gerade unser Wunsch, dass dieser Schauckelzustand fast 60 Stunden anhielt.
Wir bekamen zu verschiedenen Themen Vorträge angeboten, Martin Zwick erteilte uns Lightroom Unterricht und war für Fragen und Probleme immer für uns da und wir konnten unsere Bilder sichten, sortieren und entwickeln. Danke Martin für deine Geduld, auch nachdem du die gleiche Fage zum xten mal beantwortet hattest. Bis zu dieser Reise hatte ich es noch nie geschafft, die Bilder am Ende der Reise in der ersten Auswahl fertig zu haben. Alles hat nicht nur Nachteile, sondern auch eine positive Seite.
Das Essen war immer noch hervorragend und wenn einer der Gäste Geburtstag oder ein Paar Hochzeitstag hatte, wurde von den Crewmitgliedern ein Ständchen gesungen und ein Kuchen an den Tisch gebracht.
Und dann, der Wetterbericht hatte uns schon darauf vorbereitet, wurde es etwas ruhiger. Die Falklands kamen immer näher und meine Aufregung wuchs. Stanley, endlich Internet! Nicht nur ich hatte einen guten Grund, die Informationen von zu Hause abzurufen, man sah auch andere, wie zum Beispiel Speedy, der gestrahlt hat wie ein neugebackener Schweizerfranken, als er von seinem Schatz erfuhr, dass alles in Ordnung ist und nur er ein wenig fehlt.
Während wir in Stanley unser Informationsbedürfnis befriedigten, Kaffee und Kuchen genossen und unsere Einkäufe getätigt hatten, fuhren wir zurück zum Schiff um, wie schon beschrieben, unsere guten Nachrichten zu feiern.
Das Schiff hatte inzwischen die Einreiseformalitäten erledigt und so ging unsere nächste Fahrt Richtung Saunders Island „The Neck“, das wir am folgenden Morgen erreichen sollten. Die kleine Bucht war von den Bedingungen her nicht zu erreichen und der Kapitän entschied sich dann, die Insel zu Umfahren und an der grösseren Bucht einen Versuch zu wagen. Das Expeditions Team prüfte gleich die Anlandung, aber der Wellengang war definitiv zu hoch und das Wetter versprach keine Besserung. Somit war diese Anlandung Geschichte und es ging weiter zur nächsten Insel, West Point. Der Inselbesitzer hatte dann bestätigt, dass wir auch früher kommen dürfen und so hatten wir etwas mehr Zeit auf West Point. Und es hat sich gelohnt. Es ist wiederum ein ganz besonderer Ort mit vielen Vogelarten, die im Unterschied zu Europa eine sehr kleine Fluchtdistanz hatten. Wir konnten mit etwas Geduld ganz Nahe an die verschiedensten Inselbewohner und haben über diesen Zustand fast die Zeit vergessen.
W E S T P O I N T I S L A N D Falkland Inseln Sonntag, 05. November 2017

















Ein herrlicher Abschluss einer aussergewöhnlichen Reise (fast) bis ans Ende der Welt. Die Fahrt ging nochmals über einen Tag und zwei Nächte Richtung Argentinien und da durch den Beagle-Kanal nach Ushuaia, Argentinien. Der Beagle-Kanal ist eine natürliche Wasserstraße im Süden Feuerlands an der Südspitze Südamerikas, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Von Ushuaia mit dem Flugzeug nach Buenos Aires und nach einer weiteren Übernachtung mit dem Flieger zurück nach Frankfurt. Ungefähr 38’000 Kilometer in 3 Wochen lassen erahnen, wie weit die Distanzen auf dieser Reise waren. Alleine auf dem Schiff waren es 18 Tage und 6’200 km. Es ist Zeit, nochmals danke zu sagen. Danke an Jürgen Stock, Auf Kurs Inselreisen für die Organisation, danke an Martin Zwick, Naturphotograph für die Geduld und die vielen Tipps, danke an Anja Erdmann, Expedition Leaderin „Sea Spirit“ für das positive Engagement und die Empathie, die sie allen Teilnehmern engegenbrachte, danke dem Kapitän und der Mannschaft der Sea Spirit für den tollen Job den sie gemacht haben, danke an meine Fotografenkollegen für die schöne gemeinsame Zeit und das gemeinsame Lachen, auch wenn es nichts zu Lachen gab ( 😉 ), und vor allem danke an Speedy, mit dem ich nicht nur (fast) ans Ende der Welt gereist bin, sondern mit dem ich jederzeit auch bis zum ENDE der Welt reisen würde.
ON EARTH IS NO HEAVEN
BUT THERE ARE PIECES OF IT.
Nach dieser Reise, kann ich diesen Spruch nur bestätigen. Es ist wirklich eine „Once in a Lifetime“ Reise, die in allerbester Erinnerung bleiben wird.
Mauren, 17. November 2017
3 Kommentare
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Via Speedy wurde ich auf Deine Website aufmerksam gemacht und habe mit viel Freude Deinen Blog gelesen und die herrlichen Bilder in mir aufgenommen.
Herzlichen Dank, dass ich dadurch eintauchen durfte in diese ganz spezielle und eindrueckliche Welt Südgeorgiens. Phenomenal photography!!!!
Danke Barbara für deine Zeilen. Ich freue mich, dass du durch den Blog und die Bilder ein wenig mitgereist bist. Südgeorgien ist wirklich eine eindrückliche Welt, die bei Speedy und mir ganz tiefe Spuren hinterlassen hat. Seit wir dieses Naturwunder erleben durften, vergeht kein Tag, an dem wir beide nicht in Gedanken dorthin zurückkehren.
Liebe Barbara – schön, dass es dich interessiert hat! Wegen deinen Wildlife Bildern von South Africa reise ich nun auch mit Jürgen in die Kalahari…! Auf der Suche nach den grossen Katzen… 😉