Südafrika / Botswana 2017 (02)

P O L E N T S W A / B O T S W A N A

 

Zur Einstimmung durften wir die Wecker auf 4.00 Uhr in der Früh einstellen. 4.30 Uhr kurzes Frühstück, 5.00 Uhr Abfahrt. Damit wir uns gleich mal darauf einstellen konnten, wurden diese Zeiten nun fix für die nächsten 7 Tage angesagt. Die frühen Abfahrten waren natürlich notwendig um Tiere im Morgengrauen zu beobachten. Richtig kühle Temperaturen auf den offenen Fahrzeugen um diese frühe Zeit veranlassten uns, die warme Kleidung auszupacken und anzuziehen. Allerdings hatten wir ja noch Glück, der Himmel war in der Nacht teilweise mit Wolken bedeckt und die Temperaturen auch im Fahrtwind gut zu ertragen. Nach klaren Nächten, gab es am Morgen Temperaturen knapp über Null Grad und wir waren froh, die gefütterten Ponchos mit Kapuze zu haben. Das änderte sich aber rasant, wenn die Sonne zum Vorschein kam. Zu Beginn der Reise hatten wir Temperaturen zwischen 35 und 38 Grad. Später stieg die Temperatur auf 45 Grad im Schatten.

Ein traumhafter Morgen erwartete uns, wobei es noch viel zu früh war, die Kamera aus dem Rucksack zu holen. Aber ich wollte das ja festhalten. Zum Glück ist die beste Kamera ja diejenige, die man gleich griffbereit hat, also musste das iPhone die Aufgabe übernehmen.

IMG_3695Zwei Strausse verabschiedeten uns in der LodgeIMG_3701Zwei Strauss Männchen verabschiedeten uns von der Lodge. Die Fahrt ging erstmals eine kurze Strecke auf südafrikanischem Gebiet, bevor wir dann auf die Botswana-Seite wechselten. Und dann sahen wir die ersten Vögel und Tiere.

Weissbrustkormoran (White-breasted Cormorant)
Weissbrustkormoran (White-breasted Cormorant)
Kleiner Honiganzeiger (Lesser Honeyguide)
Kleiner Honiganzeiger (Lesser Honeyguide)
Rotbauchwürger (Crimson Breasted Shrike)
Rotbauchwürger (Crimson Breasted Shrike)

Zu den „Farben der Kalahari“ gehört auch das satte Rot des Rotbauchwürgers und das zarte Grün von spriessenden Büschen und Bäumen. Habe ich schon gesagt, dass ich mich in die Farben der Kalahari und in die Bewohner der Kalahari ein wenig „verguckt“ habe? Danke an dieser Stelle an Hannes Lochner, der mir den Weg in die Kalahari mit seinen Büchern gezeigt hat. Und vermutlich noch an andere traumhafte Orte, die auf meiner „To Do-List“ Platz gefunden haben.

Bücher von Hannes Lochner:

Colours of South Africa

Colours of the Kalahari

Dark Side of the Kalahari

Kalahari Phototips – Photographer on Location

Planet Okavango                                                                                                                               Dieses Buch erscheint gerade und ich durfte ein Vorab-Exemplar durchsehen und eines vorbestellen.

Mehrere Jahre hat Hannes Lochner im Okavango Delta verbracht und aus einer Million Fotos die besten für das neue Buch verwendet. Ich freue mich, dass ich mit diesem Buch, das ich ja vorbestellt habe, dann alle Bücher von Hannes in Griffweite habe, um immer mal wieder in diese besondere Welt einzutauchen. Manchmal frage ich mich, warum ich fotografiere, wenn Hannes das um sooo viel besser kann als ich. 😉 Habe die Antwort darauf bereits gefunden: „Weil ich das alles selbst erleben und erleiden will!“ Ich wurde vor Ort von der Realität einfach überwältigt und nichts war mir zuviel, um diese besonderen Augenblicke erleben zu dürfen.

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Schlankichneumon (Slender Mongoose)
Schlankichneumon (Slender Mongoose)

Nicht weit vom Eingang des Parks entfernt, wir hatten gerade zur Botswana-Seite gewechselt, sahen wir zum ersten Mal den schwarzmähnigen Kalahari Löwen. Hannes Lochner, der mehrere Jahre im Park gelebt hat, erkannte ihn sofort wieder. Es war Ash. Ash ist ein etwas älterer Löwe, der bereits einmal ausgebrochen ist und auf einer Farm an die 50 Schafe gerissen hatte. Damit die Farmer die ausgebrochenen Raubkatzen nicht gleich erschiessen, gibt es eine Regel. Ein Ausbrecher wird mit einem Brandmal versehen und kommt nach dem Ausbruch in eine Art Gefängnis. Wenn der Löwe 2 Brandmale hat, also das dritte Mal ausgebrochen ist, darf er von den Farmern geschossen werden. Ash hat auf seinem linken hinteren Schenkel dieses Brandmal.

Schwarzmähniger Kalahari Löwe (Kalahari Lion)
Schwarzmähniger Kalahari Löwe (Kalahari Lion)

Auffallend, dass relativ wenig Tiere und Vögel zu sehen waren. Die Wolken zogen immer mehr auf und wir bekamen dann unsere Regenponchos ausgehändigt. Das war knapp, denn nach kurzer Zeit ging ein heftiges Gewitter los mit sintflutähnlichem Regen. Insgesamt, vom Parkeingang bis zur Lodge in Polentswa, waren wir 12 Stunden unterwegs. Wir wussten schon nicht mehr, wie wir sitzen sollten. Es war kalt und nass. Danke Noa für das kleine Video von den „lebenden Müllsäcken“, wie uns Speedy bezeichnet hatte.

Die  Wolkenstimmung wurde nach dem heftigen Regen aber immer schöner. In der Lodge angekommen, konnten wir erstmals unsere Zelte beziehen und die Kamera auspacken. Übrigens, die Dose mit dem roten Trichter ist ein Nothorn um Hilfe zu rufen. Die Fotogruppe in der Woche vor uns und hatte Löwenbesuch im Camp. Es ist nichts passiert, also waren wir sehr beruhigt. 😉

Wohnzelt in Polentswa

Ein traumhafter Abend bahnte sich an. Das Licht, die Wolken, die Blitze – eine grossartige Inszenierung vom Feinsten bahnte sich an. Für 2 Stunden vergaßen wir sogar, dass wir wegen den „Katzen der Kalahari“ hergekommen waren.

 

Polentswa Lodge, Ines vor ihrem Zelt (Foto Speedy Füllemann)
Polentswa Lodge, Ines vor ihrem Zelt (Foto Speedy Füllemann)
Gewitter (Thunderstorm) in Polentswa
Gewitter (Thunderstorm) in Polentswa
Gewitter (Thunderstorm) in Polentswa
Gewitter (Thunderstorm) in Polentswa
Gewitter (Thunderstorm) in Polentswa
Gewitter (Thunderstorm) in Polentswa
Gewitter (Thunderstorm) in Polentswa
Gewitter (Thunderstorm) in Polentswa
Gewitter (Thunderstorm) in Polentswa
Gewitter (Thunderstorm) in Polentswa

Müde von der langen Anfahrt, satt nach dem köstlichen Abendessen und vor allem glücklich über den „Gewitterabend“ und die vielen Bilder die wir im Kopf hatten, ging es dann bald ins Bett. Um 4.00 Uhr ging ja der Wecker …

Mauren, 22. Dezember 2017

1 Kommentar

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Thomas
22. Dezember 2017 um 12:55

Wie immer ein toller Bericht….. wie heisst es so schön…… „Regen macht schön“ 😉 Es freut uns, dass Du auch von der Kalahari begeistert bist. Die Region gehört zu unseren Favoriten im südlichen Afrika. Diese Gewitterstimmung am ersten Abend war ja fantastisch! Wir freuen uns auf die Fortsetzung.