Südafrika / Botswana 2017 (04)

P O L E N T S W A / B O T S W A N A

 

Wie immer trafen wir uns um 04.30 Uhr zum kurzen Frühstück, bevor dann der nächste „Game Drive“ begann. Der Morgen, wiederum ein Traum in Afrika.

 

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Morgenstimmung in der Kalahari

 

Sonnenaufgang in der Kalahari
Sonnenaufgang in der Kalahari

 

Wie in einem vorigen Blogbeitrag beschrieben, war die Kalahari nach dem Gewitter verstummt. Ganz anders an diesem Morgen. Die Geräuschkulisse war wieder da und wir hofften wie immer, „Katzen“ zu sehen. Unsere Reise stand ja unter dem Motto „Auf der Suche nach den Katzen der Kalahari“- Hannes Lochner unser Fotoguide hatte uns, etwas leichtfertig, jeden Tag mindestens eine Katze versprochen. Wobei wir ihm sagen mussten, dass eine Katze, die mit dem Fernglas (Sorry Noa, es müsste nach dir ja „mit dem Spiegel“ heissen.)  😉 kaum zu erkennen ist, für uns nicht zählt. Hannes hatte also noch viel Luft nach oben. Aber, das muss ich gleich vorwegnehmen, wir hatten eine schöne Begegnung mit dem König der Tiere, dem „Schwarzmähnigen Kalahari Löwen“.  Noa Köfler, unser Fotoguide an diesem Tag, hat uns mit viel Wissenswertem auf die Begegnung vorbereitet. Löwen, die sich wiederbegegnen, wenn sie in einiger Entfernung voneinander schlafen oder vom Wassertrinken zurückkommen, begrüssen sich mit einem „Nasenstupser“. Egal ob Männchen oder Weibchen, alle begrüssen sich so. Wir durften diese Zärtlichkeit beobachten und sogar beim Schreiben bekomme ich eine „Hühnerhaut“. Es war sehr berührend.

 

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Nasenstupser unter Schwarzmähnigen Kalahari Löwen (Lion)

 

Nasenstupser unter Schwarzmähnigen Kalahari Löwen (Lion)
Nasenstupser unter Schwarzmähnigen Kalahari Löwen (Lion)

 

Er ist nicht nur wunderschön, der Kalahari Löwe, sondern auch eine imposante Erscheinung, dem von den anderen Tieren grösster Respekt entgegengebracht wird. Kein Tier geht zu Wasserloch, wenn „seine Majestät“ auf dem Weg zum Wasserloch ist. Alle durstigen Tiere gehen auf Respektabstand zum Wasserloch und zum Löwen. Einzelne ergreifen die Flucht, wenn sie nur die Witterung vom Löwen bekommen oder ihn gar sehen. Wie diese Streifengus, die als besonderer Leckerbissen für die Löwen gelten.

 

Streifengnu auf der Flucht (Blue Wildebeest)
Streifengnu auf der Flucht (Blue Wildebeest)

 

Streifengnu (Blue Wildebeest)
Streifengnu (Blue Wildebeest)

 

Schwarzmähniger Kalahari Löwe (Lion)
Schwarzmähniger Kalahari Löwe (Lion)

 

Schwarzmähniger Kalahari Löwe (Lion)
Schwarzmähniger Kalahari Löwe (Lion)

 

Schwarzmähniger Kalahari Löwe (Lion)
Schwarzmähniger Kalahari Löwe (Lion)

 

Schwarzmähniger Kalahari Löwe (Lion)
Schwarzmähniger Kalahari Löwe (Lion)

 

Schwarzmähniger Kalahari Löwe (Lion)
Schwarzmähniger Kalahari Löwe (Lion)

 

Wir standen mit unseren Fahrzeugen etwas nah am Wasserloch und der Löwe kam so dicht an uns vorbei, dass mit dem grossen Objektiv nur noch ein Löwenporträt zu fotografieren war. Wir wurden von Oti (Oteng), unserem Fahrer angewiesen, möglichst ruhig zu sitzen und keine schnellen Bewegungen zu machen, damit der Jagdinstinkt des Löwen nicht angeregt würde. Herzklopfen zu haben, war aber erlaubt. 😉

 

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Reisen kann auch der Geist des etwas gezähmten Abenteuers sein, für diejenigen, die Lust haben etwas zu tun, wovor sie ein bisschen Angst haben.

Ella Maillart

 

Nicht nur die Katzen hatten uns viel Freude beim Beobachten gemacht. Es waren oft die unerwarteten, kleinen Lebewesen wie Vögel oder Echsen, die wir auch extrem sehenswert fanden. Wie zum Beispiel Glattechse und die Erdeidechse, die für uns regelrecht posierte.

 

Glattechse (Skink)
Glattechse (Skink)

 

Erd-Eidechse (Ground Agama)
Erdeidechse (Ground Agama)

 

Erd-Eidechse (Ground Agama)
Erdeidechse (Ground Agama)

 

Erd-Eidechse (Ground Agama)
Erdeidechse (Ground Agama)

 

Fuchsmanguste (Yellow Mongoose)
Fuchsmanguste (Yellow Mongoose)

 

Erdmännchen (Suricate)
Erdmännchen (Suricate)

 

Die Erdmännchen sind tagaktiv und kommen erst aus ihren Löchern hervor, wenn die Sonne darauf scheint und nehmen zuerst ein Sonnenbad. Bis zu 20 der verspielten Tiere leben in einer Kolonie, in meist von Erdhörnchen gegrabenen Bauten, die sie mitunter auch mit diesen oder Fuchsmangusten teilen. Sie fressen Würmer, Insektenlarven, kleine Schlangen, Schlangeneier, Eidechsen, Spinnen, Skorpione, Tausendfüssler und Asseln. Besonders lustig ist es, ihnen beim Graben zuzusehen, wo sie mit ihren Vorderpfoten in enormem Tempo den Sand zwischen den Hinterbeinen hindurch nach hinten befördern.

 

Damaraschagra (Brown Crowed Tschagra)
Damaraschagra (Brown Crowed Tschagra)

 

Tüpfelhyäne (Spotted Hyäna)
Tüpfelhyäne, Mutter mit 2 Jungen (Spotted Hyäna, Male with 2 Cups)

 

Schabrackenschakal will das Wasserloch für sich alleine haben (Black Backed Jackal will be alone at the Waterhole)
Schabrackenschakal will das Wasserloch für sich alleine haben (Black Backed Jackal will be alone at the Waterhole)

 

Das Beobachten der Schabrackenschakale ist immer wieder aufs neue schön. Wir hatten zum Teil sehr neugierige Tiere, die sich im Schatten unserer Fahrzeuge, also in nächster Nähe zu uns niederliessen. Andere wiederum jagten vor unseren Augen und dann gab es auch das eine oder andere Machtgehabe am Wasserloch, um die Hierarchie zu festigen. Sie haben ein ausgesprochen hübsches Gesicht und sind auch recht schnell. Ihr Geruchssinn ist sehr fein und sie sind gerissen. Obgleich Einzelgänger, leben sie paarweise und haben ihr Revier, das sowohl Männchen als Weibchen markieren.

 

Schabrackenschakal (Black Backed Jackal)
Schabrackenschakal (Black Backed Jackal)

 

Schabrackenschakal (Black Backed Jackal)
Schabrackenschakal (Black Backed Jackal)

 

Dieses Bild mit den wunderschönen Kapturteltauben (Cape Turtle Dove) mag ich sehr. Sonst kein Freund von Tauben, gefallen mir diese hier ausgezeichnet. Das einzige, was sie mit unseren Tauben verbindet, sind ihre Geräusche, das Gurren, das ich nicht mag. Wenn man die Augen schliesst, hat man mit der Geräuschkulisse unsere „nichthübschen“ Stadttauben im Kopf. Beim Öffnen der Augen erwartet uns dann eine Überraschung, sie sind einfach schön anzusehen, die Kapturteltauben der Kalahari.

 

Kapturteltauben am Wasserloch (Cape Turtle Dove at the Waterhole)
Kapturteltauben am Wasserloch (Cape Turtle Dove at the Waterhole)

 

Eigentlich waren wir bereits auf der Heimfahrt, die Dämmerung hatte bereits begonnen, nicht die besten Voraussetzungen für gute Bilder.  Da sahen wir in einer Kurve auf der Strasse vor uns einen Wüstenluchs (Caracal).

Er ist scheu, gut getarnt und überwiegend nachtaktiv. Daher wird er sehr selten gesehen. Eine Begegnung mit ihm ist immer speziell. Wenn, dann nur am frühen Morgen oder späten Nachmittag oder an kühlen, bedeckten Tagen. Sie sind Einzelgänger, die sich nur zur Paarung treffen. Sie können sich gut verstecken, auch wenn wenig Schutz vorhanden ist.

Unser Wüstenluchs zeigte sich erstmal nur von hinten, um dann blitzschnell in die Büsche am Strassenrand zu verschwinden. Erst waren wir etwas traurig, dass wir sowenig Zeit mit ihm hatten, aber er machte dann mit unserem Oti (Oteng) ein Spiel. Er rannte erst vorwärts und wartete auf uns. Wenn wir auf seiner Höhe ankamen, rannte er zurück. Oti (Oteng) legte den Rückwärtsgang ein und fuhr  zurück. Er wartete bereits, um dann gleich wenn wir ankamen, wieder in die andere Richtung zu springen.

Die „Emotion Bilder“ sind von diesen Manövern. Wenig Licht, hohe ISO, offene Blende und langsame Verschlusszeit. Das Ergebnis: Bilder mit Emotion!

Danke Hannes Lochner, dass du mir die Erklärung für meine „unscharfen Bilder“ beigebracht hast und ich nun ohne rot zu werden, diese Bilder echt auch noch schön finde. Sie sind irgendwie etwas Besonderes. Scharfe Fotos kann ja bei gutem Licht jeder machen, sogar mit dem Handy. Bilder mit Emotion nicht. 😉

 

Wüstenluchs (Caracal)
Wüstenluchs (Caracal)

 

Wüstenluchs (Caracal)
Wüstenluchs (Caracal)

 

Wüstenluchs (Caracal)
Wüstenluchs (Caracal)

 

Rückkehr ins Camp von Polentswa
Rückkehr ins Camp von Polentswa

 

Liebevoll gedeckter Tisch zum Abschiedsessen
Liebevoll gedeckter Tisch zum Abschiedsessen.

 

 

Alle Mitarbeiter in der Polentswa Lodge haben für uns zum Abschied gesungen. Das war eine besondere Überraschung für uns und ein sehr gelungener Abschluss.

Nicht nur die Tiere, die Landschaft und das Licht haben uns hier beeindruckt. Auch die freundlichen, aufmerksamen, fleissigen Mitarbeiter und nicht zuletzt, das sehr gute Essen hatten es uns angetan. Die Latte für das nächste Camp lag hoch. Zu hoch, wie wir bald bestätigt erhielten. Aber das kommt dann später.

 

Mauren, 29. Dezember 2017