Südafrika / Botswana 2017 (06)

R O O I P U T S   /   B O T S W A N A

U P I N G T O N  /  S Ü D A F R I K A

Juergen-J-Rottmar-Namibia-Gepard-Cheetah-MGL2113

Die Sonne hinter dem Horizont färbte den Himmel in der Frühe orangegelb und die Bäume, Sträucher und Gräser traten als schwarze Silhouetten in den Vordergrund. Ich liebe diese Stimmung am Morgen und kann mich daran einfach nicht sattsehen.

Unser Guide macht uns kurz darauf aufmerksam, dass auf der gegenüberliegenden Seite zwei Geparden (Cheetahs) kommen. Die beiden bewegten sich auf einen Baum zu. Die Dame setzte sich artig hin, während ihr Begleiter mal kurz den Baumstamm inspizierte, um dann zu ihr zurückzukehren und kleine Zärtlichkeiten auszutauschen. Es ist umwerfend, wenn diese Begrüssungszeremonie vor einem stattfindet und wir dies auch noch für uns dokumentieren dürfen.

Geparden Cheetahs)
Geparden (Cheetahs)
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Gepard (Cheetah)
Geparden (Cheetahs)
Geparden (Cheetahs)
Geparden (Cheetahs)
Geparden (Cheetahs)
Geparden (Cheetahs)
Geparden (Cheetahs)
Geparden (Cheetahs)
Geparden (Cheetahs)
Geparden (Cheetahs)
Geparden (Cheetahs)
Geparden (Cheetahs)
Geparden (Cheetahs)
Gepard (Cheetah)
Gepard (Cheetah)

Wenn sich zu diesem Gelb-Orange und den schwarzen Sträuchern noch ein Tier in den Scherenschnitt einfügt, wird es natürlich noch besser, wenn es geht, am liebsten einen Geparden. Die Dreidornbüsche (Three-Thorn-Bushes) sind alleine schon schön, aber mit einer meiner Lieblingskatzen sieht das noch besser aus.

Die Geparden waren ja zu zweit unterwegs und mit grosser Freude sahen wir sie auf dem Top der Düne, wie im Scherenschnitt auf die aufgehende Sonne zugehen. Es war das erste Mal, dass wir die normalen Wege verlassen hatten. Hier durften wir auf dem Gelände der Lodge querfeldein unterwegss sein. So konnten wir den Geparden folgen.

Geparden (Cheetas)
Geparden (Cheetas)

Wenn ich schon von Lieblingskatzen schreibe, möchte ich natürlich auch noch die Kurzform des dazupassenden afrikanischen Märchens erzählen:

Das Märchen von den Tränen des Geparden

Ein altes Märchen der Buschmänner erzählt, warum die Geparden Tränenspuren im Gesicht haben. Ein feiger Jäger hat einer Gepardin heimlich ihr Junges gestohlen. Das brach der Gepardenmutter das Herz – sie weinte und weinte …

Ein alter Mann hörte das Klagen der Gepardin. Er fand heraus, was passiert war, holte das Gepardenjunge zurück und brachte es zu seiner Mutter. Das lange Weinen hatte jedoch das Gesicht der Gepardin gezeichnet, und deshalb – sagen die Buschmänner – tragen Geparde bis zum heutigen Tag Spuren der Tränen in ihrem Gesicht.

Kurze Zeit später bekamen wir ein spannendes Schauspiel geboten. Einer der zwei Geparden erspähte einen Löffelhund und jagte ihm in grossen Sprüngen hinterher. Der zweite Gepard war immer in der Nähe, griff aber nicht ein. Der Löffelhund rannte um sein Leben. Wir waren alle wie versessen am Fotografieren. Die Jagd fand an einem gegenüberliegenden Hang statt und unsere Fahrer hatten die Autos perfekt parkiert, sodass wir wie in einem Theater die ganze Jagd perfekt beobachten konnten. Morgensonne gab dem ganzen Spektakel noch einen warmen Anstrich. Einziges Handicap, dass wir doch etwas weit weg waren. Teilweise hielt ich die Luft an, weil ich mitgezittert habe. So ganz klar war mir aber nicht, für wen ich gezittert habe. Für den armen, viel kleineren Löffelhund, damit er überlebt. Oder für die stolzen, schnellen Katzen und ihren Jagderfolg. Langer Rede kurzer Sinn, der Löffelhund kam davon, wenngleich er sicher sehr erschrocken war und noch länger gezittert haben wird. Die Geparden haben offensichtlich geübt und es war ihnen nur wichtig, dass sie den Löffelhund locker erlegen könnten, wenn sie das vorgehabt hätten. Das haben sie uns nicht vorher mitgeteilt und so mussten wir mitzittern. Für eine der beiden Parteien, oder für beide. Egal, es war für beide Seiten gut und für uns stillen Zuschauer noch besser. 🙂

Geparden jagen einen Löffelhund (Cheetahs hunt a Bat-Eared Fox )
Geparden jagen einen Löffelhund (Cheetahs hunt a Bat-Eared Fox )
Geparden jagen einen Löffelhund (Cheetahs hunt a Bat-Eared Fox )
Geparden jagen einen Löffelhund (Cheetahs hunt a Bat-Eared Fox )
Geparden jagen einen Löffelhund (Cheetahs hunt a Bat-Eared Fox )
Geparden jagen einen Löffelhund (Cheetahs hunt a Bat-Eared Fox )
Geparden jagen einen Löffelhund (Cheetahs hunt a Bat-Eared Fox )
Geparden jagen einen Löffelhund (Cheetahs hunt a Bat-Eared Fox )
Geparden (Cheetahs, perfekte Tarnung in der Savanne
Geparden (Cheetahs) perfekte Tarnung in der Savanne
Gepard (Cheetah)
Gepard (Cheetah)
Gepard in Bewegung (Cheetah)
Gepard in Bewegung (Cheetah)
Gepard in Bewegung (Cheetah)
Gepard in Bewegung (Cheetah)
Gepard (Cheetah)
Gepard (Cheetah)
Rooiputs Lodge
Rooiputs Lodge
Rooiputs Lodge
Rooiputs Lodge
Rooiputs Lodge
Rooiputs Lodge – Freiluftdusche

Die Rooiputs Lodge ist wunderschön gelegen, die Zelthütten sind sehr praktisch eingerichtet. Holzstege verbinden die Hütten mit dem Haupthaus, in dem auch gegessen wird. Owohl die Lodge den gleichen Betreiber wie Polentswa hat, kommt sie nicht an die Qualität der Schwesterlodge heran. Das liegt sicher an den grossen Unterschieden beim Personal. Im Unterschied zu Polentswa war das Personal nicht gut organisiert. Wenn wir zurückkamen, war nichts vorbereitet, der Tisch noch nicht gereinigt oder aufgedeckt, aber das Personal hatte keine Zeit, weil sie am Quatschen waren. Teilweise sehr hochnäsig, langsam und chaotisch brauchten sie 3mal so lange, bis wir unsere Getränke bekamen. Auch beim Essen war ein grosser Unterschied. Die Küche in Polentswa war hervorragend, sehr abwechslungsreich und schmackhaft. Knochen am Fleisch kam praktisch nicht vor. In Rooiputs war jedes Fleisch mit mehr Knochen als Fleisch und dzu mit einer süssen Marinade, die jedesmal gleich schmeckte.

Entschädigt wurden wir aber durch die vielen Sichtungen von Tieren und Vögeln.

Eine Neuheit war für mich, dass die Männchen des Vogel Strauss pinke Beine haben, weil sie in der Balz und somit paarungsbereit sind. Dies habe ich dank Noa zum ersten Mal gehört und auch gesehen. Es ist unglaublich, was Noa Köfler alles weiss und wie sie es an uns weitergegeben hat. Durch diese Infos haben wir natürlich auch dies gesehen und fotografiert.

Südafrika Strauss Hahn (Common Ostrich Male)
Südafrika Strauss Hahn (Common Ostrich Male)

Es war eigenartig, was einem da durch den Kopf ging. Man fotografierte und sah aber ganz anderes. Als Vater und Grossvater muss ich sagen, dass die Natur sich da was Gutes einfallen liess. Wenn in unseren Städten alle Jungs so gekennzeichnet wären, müsste man unseren Mädels nur noch beibringen, dass „pinke Socken“ gefährlich sind. 😉

Mein Gedankenblitz zu den
Mein Gedankenblitz zu den „pinken Socken“ des Strauss Männchens, zu Papier gebracht von Marcel Gründler
Tüpfelhyäne (Spotted Hyaena)
Tüpfelhyäne (Spotted Hyaena)
Kapfuchs (Cape Fox)
Kapfuchs (Cape Fox)
Kapfuchs (Cape Fox)
Kapfuchs (Cape Fox)
Löffelhund (Bat-Eared Fox)
Löffelhund (Bat-Eared Fox)
Riesentrappe (Kori Bustard)
Riesentrappe (Kori Bustard)
Riesentrappe (Kori Bustard)
Riesentrappe (Kori Bustard)

Die Riesentrappe ist der grösste Vogel der Kalahari und der schwerste Flugvogel. Allerdings fliegt er gar nicht gerne, er kommt auch auf seinen Beinen recht schnell weg. Er ist ein sehr scheuer Vogel, der eine grosse Fluchtdistanz benötigt.

Raubadler (Tawny Eagle)
Raubadler (Tawny Eagle)
Grünschwanz- Glanzstar (Greater-Blue-Eared- Starling)
Grünschwanz- Glanzstar (Greater-Blue-Eared- Starling)
Erdmännchen (Suricate)
Erdmännchen (Suricate)
Trauerdrongo (Fork-Tailed Drongo)
Trauerdrongo (Fork-Tailed Drongo)

Der Trauerdrongo beobachtete von einem Busch aus das Graben der Erdmännchen nach Skorpionen und Insekten. Er ist ein Spezialist für das Immitieren von Fressfeinden der Erdmännchen wie Eulen. Wenn die Erdmännchen vor Schreck in ihre Höhle springen und das Insekt fallen lassen, holt er es. Er kann aber auch Insekten selbst fangen, am Boden und in der Luft.

Schwarzmähniger Kalahari Löwe (Black-Maned-Kalahari Lion)
Schwarzmähniger Kalahari Löwe (Black-Maned-Kalahari Lion)

Dieser ältere Löwe lag neben dem Baum in der Nähe des Wasserlochs und bewegte sich fast nicht. Also fuhren wir weiter um zu sehen, ob noch mehr Tiere Richtung Wasserloch unterwegs wären. Und dann sahen wir ihn. Einen richtigen König der Tiere, der sich seiner Macht bewusst, sehr selbstsicher Richtung Wasserloch bewegte. Noa Köfler erklärte uns dann, dass wir zurückfahren, um zu sehen, was passiert, wenn die beiden Löwen sich gegenseitig bemerken. Noa erklärte uns, dass dieser junge Löwe den Namen „Brad Spit“ bekommen hat, weil er viel blonder ist als die anderen. Er kommt nicht aus dieser Ggegend und wird von den anderen nicht akzeptiert. Er habe auch schon schwere Prügel von den älteren bekommen und darum müssen wir auf die Reaktion warten.

„Brad Spit“ ein junger blonder , schwarzmähniger Kalahari Löwe (Black-Maned Kalahari Lion)
„Brad Spit“ ein junger blonder , schwarzmähniger Kalahari Löwe (Black-Maned Kalahari Lion)
„Brad Spit“ ein junger blonder , schwarzmähniger Kalahari Löwe (Black-Maned Kalahari Lion)

Während seines gemächlichen Ganges schaute er mal links, mal rechts. Es war relativ windstill und er konnte den anderen nicht riechen. Aber auf einmal sah er ihn, blieb stehen, duckte sich, klemmte seinen Schwanz zwischen die Beine, drehte um und rannte seitlich in Richtung Dünen, ohne sich noch einmal umzudrehen. Da war er nicht mehr der König der Tiere, sondern vielleicht noch ein Königsanwärter.

„Brad Spit“ ein junger blonder, schwarzmähniger Kalahari Löwe (Black-Maned Kalahari Lion)

Am letzten Abend in der Rooiputs Lodge wurden wir wiederum vom Personal mit einem kleinen Gesangsauftritt verabschiedet. Es sind kleine Ohrwürmer, die da gesungen wurden, bei denen auch ein paar falsche Töne noch sehr gut klingen.

 

 

Bevor wir dann von Upington aus den Heimflug via Johannesburg antraten, hatten wir noch eine Nacht im Riverplace Manor Guesthouse. Ein wunderbares Haus am Fluss, ruhig und gediegen und mit einem köstlichen Rindssteak um den Preis einer Olma Bratwurst zuhause. Es war ein würdiger Abschluss, den Hans-Ruedi, Speedy und ich sehr genossen.

 

Riverplace Manor Guest House
Riverplace Manor Guest House
Riverplace Manor Guest House
Riverplace Manor Guest House

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Zum Frühstück erhielten wir von Speedy Füllemann noch ein privates Konzert. Er hatte ein Klavier entdeckt und spontan angefangen zu spielen. Danke Speedy, deine Klaviereinsätze gehören zu unseren gemeinsamen Reisen einfach dazu. Mir würde tatsächlich etwas fehlen. 😉

 

 

Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole. Es war wiederum eine perfekt organisierte Reise durch Amazing Views. Jennifer und Thomas Brühlmann, danke für alles. Ich werde „Wiederholungstäter“ bleiben und freue mich auf weitere Reisen mit euch. Hannes Lochner und Noa Köfler haben sich um jeden einzelnen bemüht und und weit über das zu Erwartende hinaus Tipps gegeben und uns das Verhalten der Vögel und Tiere näher gebracht. Den Titel „Kalahari Dream Team“ dürfen sie mit Stolz tragen, denn ich kenne niemanden, dem ich sonst diesen Titel verleihen würde. Herzlichen Dank auch euch Beiden für alles.

 

Wenn eine schöne Reise

zu schnell vergangen ist,

freu dich einfach auf die nächste.

 

17. Januar 2018

8 Kommentare

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Thomas
21. Januar 2018 um 15:04

Lieber Jürgen, spannender Bericht und tolle Bilder wie immer! Schön, dass es Dir so gut gefallen hat. Vielen Dank für Dein Vertrauen – wir freuen uns auf weitere Abenteuer mit Dir (….und hoffentlich auch mit Speedy – mit oder ohne Klavier?) 🙂

Füllemann Speedy
21. Januar 2018 um 15:44

Lieber Jürgen – es war in der Tat eine wunderschöne Reise! Unser Dream-Team mit Hannes und Noa war einfach top! Die Organisation von Amazing Views einfach perfekt! Und ich mag natürlich die Ausführung von den Tränen der Geparde! – Und was ich immer wieder festgestellt habe auf unseren Reisen… – die Chemie scheint nach wie vor zu stimmen! Danke für deine Reisebegleitung, deine Ausführungen und deine Freundschaft –

Silke
21. Januar 2018 um 16:13

Hallo lieber Jürgen! Wieder sehr schön geschrieben und ganz tolle Fotos! Freue mich auf weitere Reiseberichte von dir! 😊 Liebe Grüße, Silke aus Riehl!

Noa
21. Januar 2018 um 19:11

Lieber Jürgen, ich finde es toll darüber zu lesen wie du die Kalahri zum ersten mal erlebt und gespürt hast. Vielen dank für deine netten worte über uns und natürlich fühlen wir uns auch sehr geehrt den speziellen Titel “Kalahari Dream Team” erhalten zu haben.
As you now very well know the Kalahri is a special place for me and Hannes and we are thankful that we could share some special moments there with all of you!
‘Home but not home-home’ 😄

Brunhilde
21. Januar 2018 um 20:15

Hallo Jürgen! Beeindruckende Bilder. Bin noch nicht ganz fertig. Hab noch nie eine Foto von einem Löwen mit Schmerzen gesehen. Du beschreibst das alles ganz toll. GRATULIERE!!!!!! Glg Brunhilde

Kirstin
21. Januar 2018 um 20:46

Genuss pur. Rosa Beine …. :-):-):-):-):-):-) Ich halte die Augen offen. Feinste Bildergalerie!

Ines Mathews, Namibia
25. Januar 2018 um 13:40

Dein Blog ist einfach fantastisch, die Fotos mega und von den ausführlichen Berichten können sogar wir „Afrikaner“ noch was lernen. Das machst Du toll und sehr interessant. Es ist eine kostbare Erinnerung an unsere gemeinsame Tour.

Fredy und Magdalena
30. Januar 2018 um 21:14

Lieber Jürgen. Wunderbare Fotos von Tieren und Landschaften. Wir waren noch nie in der Kalahari, aber jetzt haben wir gebucht, dank dir! LG aus Bern. Fredy und Magdalena.