Neuseeland 2018 (05)

Man glaubt es kaum, aber die Wettergöttin gestern Abend und heute Morgen um 5.00 Uhr war uns nicht hold. Wir wollten den Sonnenuntergang an der Wharariki Beach geniessen. Nachdem dies wetterbedingt nicht möglich war, am Morgen den Sonnenaufgang, wobei auch das ins sprichwörtliche Wasser viel. Dafür gönnte ich mir eine heisse Dusche. Das habe ich echt Klasse gemacht, Handtuch vergessen. 🙈 Kurz habe ich überlegt im Adamskostüm durch den Regen zum Van zu laufen, um ans Handtuch zu kommen. Zum Glück hatte ich aber Wechselwäsche dabei und da musste ich mich halt mit dem Unterhemd abtrocknen. Ich wurde trocken, das Unterhemd nass und mit ein wenig Handwaschpaste konnte ich somit das Unterhemd mit warmem Wasser waschen. Erste Handwäsche erledigt.

Wir hatten dann noch Frühstück im Campervan und entschlossen uns, nicht bei der ersten Strassenöffnung ab 7.00 Uhr zu fahren, sondern erst um 17.00 Uhr. In der Zwischenzeit wollten wir nochmals in unserem Lieblingslokal, im „The Wholemeal Cafe“ in Takaka einkehren.

Unterschiedlichste Leute aus der ganzen Welt treffen sich hier mit Einheimischen und – natürlich mit dem „phototours4youableger“!

Hinter uns saßen zwei Schweizerinnen, eine aus Bern, eine aus Luzern, die seit vielen Jahren in Neuseeland leben. Es entwickelte sich ein nettes Gespräch und die zwei waren ganz angetan von unseren Neuseeland Schwärmereien. Von ihnen erhielten wir den Tipp mit den Pupu Springs.

Te Waikoropupū Springs (Pupu Springs)

Die Te Waikoropupū Springs (Pupu Springs) sind Quellen an der Küste der Golden Bay in der Region Tasman auf der Südinsel Neuseelands, etwa 6 km westlich von Takaka. Die Quellen sind für ihr klares Wasser und den hohen Wasserausstoß bekannt und sind religiös bedeutsam für die Māori.

Wasserausstoss

Die Quelle ist für ihren hohen Wasserausstoß aus ihren acht Hauptquellschloten bekannt. Pro Sekunde werden 14.000 Liter Wasser ausgestoßen. Der Seeboden ist von weißem Sand bedeckt, der von kleineren Schloten ausgestoßen wird. Diese Schlote sind als „dancing sands“ („tanzende Sande“) bekannt.

Bedeutung bei den Māori

Die Quelle ist in der Legende der Wohnort des weiblichen TaniwhaHuiaws, einer der bedeutendsten drei Taniwha von Aozesroa. Sie reist tief unter Land und Wasser und reinigt blockierte Wasserwege. Sie ist mutig und weise und man glaubt, dass sie in den Wassern der Waikoropupū Springs ruht, wenn sie nicht unterwegs ist.

Nach der Tradition der Māori ist das Wasser ein Taongs (Schatz) und Wahi Tapu (heiliger Platz) für die Ureinwohner der Region und des ganzen Landes. Das Wasser gilt als „waiora“, die reinste Form des Wassers und spirituelle und physische Quelle des Lebens. Daher wurde das Wasser für Heilzwecke und Zeremonien anlässlich von Geburt und Tod und Abschied und Wiederkehr von Reisenden verwendet.

Die Pupu Springs sind ein kleines Paradies. Die Besucher werden angehalten, sich ruhig zu verhalten, nicht zu essen, nicht zu trinken und schon gar nicht das Wasser zu berühren oder was reinzuwerfen. Es ist für die Maori eine religiöse, wichtige Stätte, ein Wahi Tapu – ein heiliger Platz und ein Taongs – ein Schatz.

Schön, dass man dieses Juwel erhält und trotzdem für die Touristen begehbar macht.

Zu Beginn waren wir fast alleine, dann kamen noch ein paar Touristen mehr. Es ist ein Ort der Besinnung und der Ruhe und die Augen können sich an den unterschiedlichsten Grüntönen „gesund sehen“. Ich hatte den Eindruck, dass die Augen sich entspannen. Dazu kommt, dass die unterschiedlichen Geräusche des sprudelnden Wassers, das Plätschern und die verschiedenen Vogelstimmen direkt in deiner Seele landen. Es ist ein Ort mit „Seelenfutter“ im Überfluss.

Durch Motorsägen-Geräusche in der Nähe wurde man dann wieder in die Realität zurückgeholt. Grund zum Gehen. Ansonsten vergisst man hier die Zeit. Einzig das Licht war nicht so besonders, halt Mittagssonne mit allen Nachteilen.

Danach hiess es aufbrechen. Die Strasse wird ja nur für eine Stunde geöffnet. Abends in Motuoka auf dem Campingplatz, ein Traum von Sonnenuntergang.

Dieser farbige Himmel veranlasste uns zu reflektieren und zu sinnieren. Wir haben ja bereits die Nordinsel aus unserem Programm gestrichen. Nicht ganz, da wir uns vorgenommen haben, die Nordinsel separat zu erkunden. Klingt gar nicht so blöd, Man(n) sollte Ziele haben! Und die Nordinsel ist definitiv ein Ziel. 😉

Wir haben uns gestern nun dazu entschlossen, zurück zur Wharariki Beach zu fahren und ihr nochmals eine Chance zu geben. Sie darf sich uns gerne im „roten Kleid“ präsentieren. Wir geben der „Beach“ eine zweite Chance. Mal sehen, was rauskommt. Damit keine falschen Gerüchte aufkommen. Es ist definitiv der Sonnenauf- bzw. Untergang und nicht meine „LieblingsHefeteigZimtApfelSchnecke“ in Takaka, die uns zurückfahren lässt. 😉

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Motueka, 09. März 2018

4 Kommentare

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Kirstin Schaetz
9. März 2018 um 10:02

Diese 3 blaugrünen Symbolbilder ….war das Fensterglas o.ä.?
Eine wunderbare Ecke geniesst ihr grad dort. Lg

JueRo
10. März 2018 um 19:11
– Als Antwort auf: Kirstin Schaetz

Ja, Kirstin
Es sind bedruckte Plexiplatten mit Maori Kunst am Infostand.
lg Jürgen

Raik
9. März 2018 um 16:27

Ich lese gerne mit. Habt Spaß und grüßt mir die Sonne.

Füllemann Speedy
10. März 2018 um 19:32

flexibel wie du bist…kannst du also auch mit dem Camper sehr gut unterwegs sein…! – Bin gespannt, wann du noch in einem Zelt auf einem 4000-er übernachten wirst 😉 – Viel Spass euch beiden! Verfolge euere Reise sehr gerne! L. G. Speedy