Neuseeland 2018 (08)

Erstmals vielen Dank für die diversen Kommentare und das Interesse an unserem Camper Abenteuer in Neuseeland.

Herzlichen Dank auch an Christian Goßlar für den Hinweis mit dem „Kiwi“, unserem ersten Kiwi, der aber kein (wirklicher) Kiwi ist. Zur Erinnerung, im 3. Blogbeitrag war ja folgender Vogel zu sehen:

Wie Christian Goßlar richtig geschrieben hat, ist das definitiv kein Kiwi sondern ein Weka.

Weka

Man trifft sie in ruhigen, waldnahen Gebieten wie Parkplätzen oder Campingplätzen an. Hier suchen sie hochmotiviert und oft in drolligem Laufschritt ihre Umgebung nach Essbarem ab. Dabei zeigen die großen, flugunfähigen Vögel kaum Scheu vor dem Menschen – im Gegenteil: Sie betteln gerne, wenn sie nicht gerade Nachwuchs dabei haben.

Wekas sehen ein bisschen aus wie braune Hühner, was ihnen wohl auch ihren zweiten Namen „woodhen“ (Waldhenne) bescherte. Weil Wekas auch nachts unterwegs sind, werden sie oft mit den viel selteneren Kiwis verwechselt.

Um sie zu verwechseln, brauchen Serdar und ich nicht mal die Nacht. 😉

Aber wir hatten ja gute Gründe:

  • Serdar kennt nur einen Vogel in Neuseeland, den Kiwi
  • Bei mir war der Wunsch einen zu sehen, Vater des Gedankens
  • Zum Nachsehen hatten wir keine Zeit, es war ja ein „Fahrtag“
  • Wir haben nicht damit gerechnet, dass auch andere als wir selbst den Blog lesen 😉

Wir sind aber dankbar für jeden Hinweis. Ich als „Lernender“ sowieso und Meister Serdar als erwachender „Vogelfreund“ auch.

Nach unserem letzten Besuch im „The Wholemeal Cafe“ in Takata und dem damit verbundenen Onlinestellen des letzten Blogbeitrags, mussten wir etwas wehmütig die so lieb gewonnene Golden Bay verlassen.

Einen letzten Hinweis aus Takata wollen wir euch aber nicht vorenthalten.

Da ja Sonntag war und die Aufräumarbeiten ruhen, wurden den ganzen Tag wechselweise Autos durchgeschleust. Über Motueka ging die Fahrt dann durch die Berge, über 350 km nach Westport. Eine sehr eindrückliche Fahrt durch absolute Wildnis. Links und rechts der Strasse ein unglaublich dichter Wald, nicht wie bei uns. Die Flora strebt dem Licht zu und am Boden ist es dunkel. Faszinierend auch, dass man teilweise einen Wald zu erkennen glaubt, der einem Laubwald zu Hause ähnelt. Dann sieht man die Farnbäume und der Wald ist wieder wie ein Dschungel.

In Lyess, eine Raststation und Ausgangspunkt für die “ Old Ghost Road“, einen 18 km Trail für Walker und Biker machten wir einen etwas längeren Halt. Erstens die Füsse vertreten, zweitens hatte Serdar Hunger. 😉

Ich nutze die Zeit, um der „Old Ghost Road“ ein Stück zu folgen. Der Trail ist ja gesamt 18 km lang. Aber schon die kurze, von mir begangene Strecke zeigte eindrücklich, was man hier erwarten könnte. Gleich zu Beginn wird der Fluss über eine schaukelnde Hängebrücke überquert. (Niemand hat gesehen, dass ich wie ein Kind geschaukelt und gegrinst habe.) Der Pfad schlängelt sich aufwärts durch den mächtigen Wald und kurze Zeit später, die nächste Brücke über den nächsten Wildbach, den „Deep Creek“. Teilweise fast finster, teilweise fallen Sonnenstrahlen durchs Dickicht und dann wiederum (Durch)sicht auf die umliegenden Hügel und Berge. Der Weg ist richtig märchenhaft.

Seit wir hier in Neuseeland sind, habe ich einen „Ohrwurm“ im Kopf, der fast ununterbrochen singt. Es ist ein Kinderlied, das ich sehr, sehr viel mit meinen Kindern und meinen Enkeln gesungen habe.

Grün, grün, grün sind alle meine Kleider.

Grün, grün, grün ist alles was ich hab.

Darum lieb ich, alles was so grün ist,

weil mein Schatz ein Malermeister ist.

Unglaublich, in wie vielen Grünnuancen sich das Grün hier in Neuseeland zeigt.

Und dann wird es nach einer weiteren Fahrt durch den Dschungel plötzlich heller. Wir nähern uns Westport, wo wir einen Camper Car Park suchen müssen. Das Licht fesselt uns, aber wir haben nicht die Möglichkeit zu parkieren. Kurz vor dem anvisierten Carpark dann, bleiben wir auf der Strasse stehen und ich spring raus, um für euch zuhause den Augenblick festzuhalten. Herrlich diese Pastellfarben. Der Maler Natur hat heute offensichtlich eine andere Technik gewählt um uns ins Herz zu treffen.

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Westport, 13. März 2018

1 Kommentar

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Christian Goßlar
12. März 2018 um 18:52

Jürgen, es macht immer wieder sehr viel Spaß deinen Blog zu lesen. Ich verfolge eure Reise und freue mich, wenn ich den einen oder anderen Punkt wiedererkenne oder ich euch auch Tips (über deinen Mitfahrer) geben kann. Weiterhin euch viel Spaß.