Neuseeland 2018 (19)

Die Moeraki Boulders waren so, wie wir davon geträumt hatten. Ein atemberaubender Morgen meinte es wirklich gut mit uns. Es war ja unser letzter Morgen in Oamarua und wir standen mit grosser Freude um 05.00 Uhr auf. Es regnete nicht wie an den anderen Tagen, wo wir zum Sonnenaufgang an einer „Location“ sein wollten. Das Duschen und damit die „Handtuchfalle“ war an diesem Morgen kein Thema.

Am Strand waren, ausser uns, nur zwei andere Touristen. Auch das passte uns bestens.

Die Flut war am Steigen und die ersten Boulder bereits stark umspühlt. Serdar war wiederum mit seiner Neoprenausrüstung (halt nur den Schuhen) und einer kurzen Hose unterwegs. Ich steh dazu, das habe ich mir schlicht nicht angetan. In Island hatte ich ständig nasse Füsse, da wollte ich in Neuseeland trockenen Fusses unterwegs sein. 😉

Nach dem Frühstück, verabschiedeten wir uns von Moreaki in Richtung Christchurch, wobei wir noch einen Abstecher zum Lake Tekapo machten.

Bei der Fahrt nach Tekapo überquerten wir den Burkes Pass, der zum Mackenzie-Becken führt. In der Burkes Accommodation legten wir einen „Serdar-Special-Stopp“. Alte Autos und sonstiger Nonsens werden hier ausgestellt und auch verkauft. Ein Sammelsurium an Altertümern, die Serdar’s Herz höher schlagen liessen.

Von hier wären es nur noch 22 km nach Tekapo. Aber wir entschieden uns noch, ein Stück weit der Haldon Road zu folgen. Diese führt durch eine ruhige Hochrbene mit sehr schönen Ausblicken und noch schöneren Wolken.

Und dann, ja dann sahen wir ihn und waren hin und weg. Diese Farbe ist einfach atemberaubend.

Lake Tekapo

Das gleichnamige Städtchen blickt gegen Norden über den faszinierend türkisen See auf die dramatischen Southern Alps. Lake Tekapo bekommt seine intensive, milchig-türkise Färbung durch feinen Felsstaub, der durch Gletscherbewegungen zermahlen und durch das Wasser des Sees in der Schwebe gehalten wird.

Am Morgen wollten wir einen Helikopterflug zum Mount Cook machen. Wir fuhren mit ungutem Gefühl zum Flughafen, da das Wetter nicht optimal war. Hier erklärte uns der Pilot, dass die Berge nicht sichtbar sind und die Wolkendecke den ganzen Tag anhalten würde. Als Ersatz schlug er einen Flug rund um den See vor. Was wir aber dankend abgelehnt haben. Wir entschieden uns, bis ans Ende des Sees zu fahren. Eine endlose „Gravelroad“, auf der wir, unser Camper und vor allem, der Inhalt unserer Schränke durchgeschüttelt wurde. Schade war, dass wir an den schönsten Stellen nur von der Strasse aus schauen konnten. Die Grundstücke waren alle privat und mit hohen Zäunen umgeben. Oder mit einer Herde schwarzer junger Stiere, die sich gleich bei unserer Sichtung in Kampf-Formation aufgestellt haben. Die können vielleicht böse dreinschauen! Seit ein solcher schwarzer Jungstier sich mir in den Weg gestellt, den Kopf gesenkt und mit den Hufen vor mir gescharrt hat, gehe ich denen sehr gerne aus dem Wege. Mir läuft es immer noch kalt den Rücken runter, wenn ich daran denke.

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Gegen Abend zurück in Tekapo, wollte Serdar auf „Teufel Komm Raus“ Die Kirche im Abendlicht fotografieren. Abgesehen davon, dass es halt nur eine Kirche ist, zugegebenermassen eine der schöneren, waren mir die Menschenmassen höchst zuwider. Dazu kommt, dass Serdar mir die ganze Zeit in den Ohren lag, dass er die Kirche nicht fotografiere, weil so viele (dumme) Touristen da wären. Alles dummes Zeugs von gestern. Als Serdar die Wolken mit dem entsprechenden Licht sah, war er nicht mehr zu halten. Ich verkroch mich in den Camper, aber immer mal wieder musste ich einen Blick riskieren.

Serdar inmitten einer Horde Touristen, gaaanz entspannt mit Kopfhörer, damit er nichts hört.:-)

Wunschdenken!

Er wurde als sogenannter „Professional“ erkannt und sie rückten ihm wahrlich auf die Pelle. Teilweise war er nicht mal Herr über seine Kamera. Er stand, abgedrängt seitlich eine gute Armlänge entfernt, während eine Chinesin seine Kamera begutachtete. Wenn er mal auslösen wollte, musste er sich vorkämpfen um mit ausgestrecktem Arm gerade noch den Auslöser zu erreichen. Aber, am Ende des Abends hatte der Weltmeister der „Bügel- und Langzeitbelichter“, mantra-artig, gefühlte 100’000 mal das gleiche erklärt. Ich glaube, dass das für Serdar eine Übung war. Als er zurück kam, war er offensichtlich happy. 😉

Tekapo, 27. März 2018

3 Kommentare

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Christian Goßlar
27. März 2018 um 18:21

Das letzte ist aber ein Suchbild „Finde Serdar“…nur ohne dem Meister der Histogramme. Wart ihr oben auf dem Mt. John?

Amy
28. März 2018 um 7:19

Das ist wirklich eine wunderschöne Landschaft.

Amy
28. März 2018 um 7:20

Das ist wirklich ein coole Landschaft.