Schottland und Äussere Hebriden 2018 (04)

„Kurze Nächte, lange Tage?“ Sollte ich nicht besser schreiben: „Lange Tage, kurze Nächte?“

Eigentlich ist das egal, aber die langen Tage sind unglaublich viel wichtiger um den landschaftlichen Highlights gerecht zu werden. Irgendwie habe ich ständig das Gefühl, etwas zu versäumen.

Deshalb war es ja kein Problem, dass wir bereits am nächsten Morgen um 4.15 Uhr zum Sonnenaufgang abfuhren.

Life begins at the end of our comfort zone.

Quiraing

Das einst durch viele Felsrutsche entstandene bizarre Felslabyrinth – der Quiraing – auf der Halbinsel Trotternish offenbart seine Schönheit besonders in südlicher Blickrichtung. Am besten wenn die Sonne aufgeht.

Nach einer kurzen Wanderung platzierten wir uns vor einem sensationellen Panorama und bauten unsere Stative auf. Wir hatten riesiges Wetterglück und konnten uns nicht sattsehen.

Es war noch etwas dunkel, aber wir erwarteten das Spektakel der ersten Sonnenstrahlen, die die Berge vor uns zum Leuchten bringen würden.

Auf unserer linken Seite, kündigte sich die Sonne bereits an. Und die Berge rechts über dem See bekamen noch kein Licht.

Und wir wurden nicht enttäuscht. Es war ein unglaubliches Szenario, das wir nicht vergessen werden und bei dem so mancher von uns feuchte Augen bekam. Und davon waren nicht nur die Frauen unserer Gruppe betroffen. 😉

In diesem Moment beneidete ich Nick Hanson unseren Fotografen, dass er hier auf der Isle of Skye leben darf, wenn mir auch bewusst ist, dass das Leben hier nicht nur „Schokoladenseiten“ hat.

Elgol

In diesem kleinen Fischerdorf im Süden der Isle of Skye spielte das Wetter nicht ganz mit. Der Blick vom Strand zum „Black Cuillin-Massiv“ auf der anderen Meerseite war durch Nebel beeinträchtigt. Dazu kam, dass bei bedecktem Himmel die Küste fast wie in schwarz/weiss wirkte. Wir spielten daher mit unseren Filtern rum und versuchten mit Langzeitbelichtungen das Wasser zu „bügeln“.

Um dem Regen ein Schnippchen zu schlagen, besuchten wir die älteste noch betriebene „Whisky distillery“ die „Talisker distillery“, am Loch Harport in der Ortschaft Carbost gelegen. Es war enttäuschend und hinterher war mir klar, warum Jenny von Amazing Views den Besuch nur auf unseren Wunsch einschob. Irgendwie hab ich mir das anders vorgestellt. Es gab eine kleine Ausstellung mit Schautafeln, die etwas willkürlich und lieblos zusammengestellt wurden. Im Shop konnte man Whisky kaufen, zu höheren Preisen wie in der Schweiz und Kleidungsstücke mit aufgedrucktem Talisker Logo.

In der Talisker Distillery habe ich in der Ausstellung gesehen, was jemand haben muss, um hier zu wohnen.

Voraussetzungen um auf der Isle of Sky zu wohnen:

• Widerstandsfähigkeit
• Erfindergeist
• Humor
• Härte
• Selbstversorger
• Wasserfest
• Geduld
• Glück

Auf dem Weg zur Talisker Bay gab es einen Fotostop bei alten ausrangierten Booten, die bei Ebbe im Schlick, aber bei Flut teilweise unter Wasser bzw. im Wasser lagen.

Talisker Bay

Hohe Klippen auf beiden Seiten, in der Mitte ein Sandstrand und viele grosse Steine prägen diesen Strand. Mit auflaufendem Wasser ist der Strand eine Herausforderung, wenn man wie ich, keine nassen Füsse riskieren will. Auch hier habe ich mich mit dem „Bügeln“ das heisst mit Langzeitbelichtungen beschäftigt. Allerdings mit der Kamera und nicht mit dem Smartphone.

Sligachan Bridge

Eine 3-Bogenbrücke aus den 18. Jahrhundert, die nicht mehr für den Verkehr gebraucht wird, aber mit den Bergen und Hügeln der Umgebung ein tolles Fotomotiv ergibt.

Nachdem wir ja am nächsten Morgen um 03.00 Uhr abfahrbereit sein müssen, warteten wir den Sonnenuntergang nicht mehr ab. Wir wollten einfach noch etwas Schlaf abbekommen.

Das nächste Ziel, „The old man of Storr“, das nur mit einem längeren Fussmarsch erreicht werden kann.

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15. Mai 2018, Uig (Isle of Skye)