USA 09/2018 (03)

Heute Morgen um halb 6.00 Uhr gingen wir ein weiteres Mal zum Valley Viewpoint im Zion NP. So quasi unsere Abschiedstour.

Dickhornschafe im Zion NP

Auf der letzten Fahrt durch den Zion NP in Richtung Page, Arizona konnten wir uns noch an einigen Dickhornschafen erfreuen und an weiteren schönen Gesteinsformationen. Auf der Fahrt nach Page wollten wir noch an einem namenlosen Canyon Halt machen. Kaum öffneten wir die Autotür, schlug uns eine unerträgliche Hitze entgegen. Wir hatten da schlicht keine Lust mehr auf eine 2-3 stündige Wanderung querbeet und völlig weglos durchs Gestrüpp. Unser Besuch beim Visitor Center war sehr ernüchternd. Einige unserer fotografischen Ziele waren nicht erreichbar, da die unbefestigten Straßen nach großen Regenfällen noch nicht repariert waren. Auch beim Antelope Canyon, grosse Ernüchterung. Alles ausgebucht und wenn man dann für andere Tage buchen wollte, zwischen 75 und 195 Dollar Eintritt. Daher entschlossen wir uns für den Horseshoe Bend. Um es gleich vorweg zu nehmen, auch hier schiere Massen von Touristen. Und das bei einer fast unerträglichen Hitze. Nur Touristen können so dumm sein. 😉 Und einige noch dümmer. Wir beobachteten eine Gruppe Jugendlicher aus Russland, die quasi als Mutprobe auf einen ausgesetzten Felsen aus Sandstein kletterten und die jeweils anderen fotografierten und applaudierten. Als ein Mädchen mit FlipFlops rauskletterte, war ich nahe daran, etwas zu sagen. Überall sieht man Warnhinweise, dass der Sandstein sehr brüchig ist. Keiner von uns hatte Lust, das nachzumachen. Wenn ich an meine Kinder und Enkel denke, zieht es mir den Magen zusammen.

Horseshoe Bend

Der Horseshoe Bend ist eine hufeisenförmige Flussschleife des Colorado River in der Nähe von Page, einer Stadt in Arizona.

Die Schleife ist im lokalen Sprachgebrauch als „King Bend“ bekannt und liegt etwa 10 km stromabwärts vom Lake Powell in der Glen Canyon National Recreation Area.

Das Aussichtsplateau ist ab dem Parkplatz über einen Fußweg von ca. 1 Kilometer erreichbar. Nur ein kleiner Teil verfügt über eine Absperrung, der Rest ist bis zur Kante frei zugänglich. Die Felswände sind steil abfallend und der Colorado River fließt 300 m tiefer vorbei.

Nach dem Bezug der Zimmer brachen wir gegen Abend auf, um einen Aussichtsplatz über dem Lake Powell aufzusuchen. Eine schöne Stimmung mit tollem Licht und Wolken erwartete uns. Ach ja, und eine Unmenge an lärmenden, grölenden und sorry, dummen Touristen. Warum um Gottes Willen reist jemand um die halbe Welt, um dann Selfies in jeder noch so doofen Pose am Laufmeter zu machen? Mir fiel da ein Freund ein, der sagen würde: “ Die sind halt dumm wie 10 Meter Feldweg.“ Ich glaube, dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen. 😉

Lake Powell

Der Lake Powell ist ein Stausee in den Vereinigten Staaten von Amerika und liegt rund 350 km nordöstlich von Las Vegas im Grenzgebiet von Utah und Arizona. Er hat eine Wasseroberfläche von 653 km², eine Länge von 299 km und ist bis zu 1 km breit. Mitte der 1960er Jahre entstand er durch die Aufstauung des Colorado Rivers an der Ostseite des Grand Canyon, bei der mehr als 100 Canyons, teilweise mit hohem geologischen Wert, geflutet wurden. Durch zahlreiche Freizeitangebote um den See und vielen Sehenswürdigkeiten im Umland, entwickelte er sich zu einem beliebten Urlaubsziel. Niederschlagsarme Jahre und eine verstärkte Wasserentnahme, unter anderem auch aus Las Vegas, lassen den Wasserpegel des Sees seit Jahren stetig sinken. Dadurch werde zum Teil wieder geologische Verformungen freigelegt, die seit 30 Jahren nicht mehr sichtbar waren.

Wahwesp Viewpoint

Früh aufstehen ist Pflicht, wenn man wenigstens die Chance auf besondere Lichtverhältnisse haben will. Wir werden vor unserer Fahrt in den Grand Canyon nochmals bei anderen Temperaturen zum Horseshoe Bend aufbrechen. Wir haben die Hoffnung, weil es so früh ist, dass auch noch einige der Massentouristen lieber im Bett bleiben. Ich halte uns die Daumen.

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Page am Lake Powell, 04.09.2018