USA 09/2018 (09)

Nach dem morgendlichen Fotoshooting und dem Frühstück war packen angesagt, und wir fuhren Richtung Aspen, über den Independence Pass (3.686 m).

Der Independence Pass („Unabhängigkeitspass“) ist ein Gebirgspass im Westen des US- Bundesstaates Colorado. Der Pass verbindet Leadville mit Aspen. Der Independence Pass (3.686 m) führt über die Sawatch Range und befindet sich auf der Nordamerikanischen Wasserscheide. Die kontinentale Wasserscheide trennt die Einzugsgebiete, die in verschiedene Ozeane fließen. In den Pazifischen Ozean nach Westen, den Arktischen Ozean nach Norden und den Atlantischen Ozean über den Golf von Mexiko nach Osten.

Auf dem Pass blies der kalte Wind heftig und wir fuhren gleich weiter bis zum „View Point Forrest Canyon“.

Stones Peak (3.939 m)

Unser nächster Stopp war dann beim Ausblick über die Gebirgskette „Gore Range“, lauter Berge über 3.900 m.

Nach der langen Fahrt waren wir alle müde und froh, in der Unterkunft zu sein. Zum Sonnenaufgang wollten wir zu den Maroon Bells fahren.

Die Maroon Bells („kastanienbraune Glocken“) sind eine Gebirgsformation in den Elk Mountains, ca. 16 km südwestlich von Aspen im US-Bundesstaat Colorado. Die beiden Bergspitzen South Maroon Peak (4.315 m) und North Maroon Peak (4.270 m) liegen etwa 500 Meter auseinander.

Es war noch ziemlich dunkel, als wir auf dem Parkplatz ankamen und wir waren bei Weitem nicht die Ersten. Mit der Stirnlampe ausgestattet, versuchten wir einen Platz zu bekommen. Zum Seeufer durfte man nicht mehr, alle mussten hinter der Seilabsperrung bleiben.

Die Bergspitzen bekamen so langsam Licht und hinter uns färbte sich der Himmel.

Auch die Bergspitzen auf unserer rechten Seite wurden bereits angestrahlt.

Nachdem die Sonne über dem Horizont war, verteilten sich die Fotografen und andere Frühaufsteher im großen Wandergebiet.

Als ich am Ende des Sees ankam, war außer mir nur noch ein Pärchen an diesem Viewpoint. Unmittelbar neben mir kniete sich der junge Mann vor seiner hübschen Partnerin nieder, hielt sie an den Händen und fragte sie mit brüchiger Stimme, ob sie seine Frau werden will. Das Mädchen strahlte, als er ihr einen Ring ansteckte. Dann fielen sie sich in die Arme, strahlten einander an und küssten sich. Es war klar, dass ich mein Stativ mit Kamera nahm und mir einen anderen Platz suchte. Es war schön, die beiden vor dieser Traumkulisse so happy zu sehen.

Nach dem Frühstück hatten wir bis zu unserer Abfahrt noch etwas Zeit, Aspen anzusehen. Und weil ich einen Auftrag meines Enkels habe, Trucks, Baumaschinen, Traktoren oder ähnliches zu fotografieren, musste ich noch einen Rundgang machen.

Aspen gilt als die reichste Stadt der Vereinigten Staaten und zudem eine der reichsten der Welt. Der Durchschnittspreis eines Hauses in Aspen liegt bei über 1,5 Millionen US-Dollar. Bei meinem Rundgang durch die Stadt sah ich in der Auslage eines Realbüro’s ein Schnäppchen. Für schlappe 50,000 Dollar wurde ein Appartement mit 2 Zimmern im Winter für 4 Wochen zur Miete ausgeschrieben.

Das Wetter zog dann sehr schnell zu. Unsere Fahrt über den Kebler Pass (3.050 m) nach Crested Butte ließ eigentlich keine Fotostopps zu. Zweimal mussten wir einfach anhalten, auch wenn wir tropfnass wieder zum Auto zurückkamen. Der „Indian Summer“ mit den verfärbten Blättern der Zitterpappeln (Aspen) faszinierte immer wieder.

Der Regen wurde immer stärker und wir hatten somit eine nicht ganz freiwillige Fotopause. Eine etwas längere Nacht tat gut.

Am nächsten Morgen hatte es aufgehört zu regnen. Und so beschlossen wir, den Kebler Pass noch einmal zu befahren und ganz oft stehen zu bleiben, um zu fotografieren.

Aber erstmals gab es Frühstück. Direkt neben meinem Platz hing ein Nostalgie Plakat aus Grindelwald. Mein Freund Speedy aus Grindelwald war irgendwie auf einmal da, obwohl er bei dieser Reise nicht mit kam wie sonst so oft. Musste ihm das Grindelwald Poster natürlich gleich senden!

Das Wetter besserte sich zusehends und es hatte auch bereits aufgehört zu regnen. Die Wolken rissen immer mehr auf und die herbstlichen Farben begeisterten uns alle sehr.

in der kleinen Ortschaft Twin Lake machten wir einen kurzen Stopp. Die Tankstelle war so richtig amerikanisch wie man es aus Filmen kennt. Und die Wolken vor dem blauen Himmel passten gut zu dem kleinen Ort.

Die Fahrt dauerte auf Grund unserer vielen Fotostopps entsprechend lange. Und so blieb uns nach dem Einchecken in Montrose nur kurz Zeit. Unser nächstes Ziel, der Black Canyon of the Gunnison.

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Montrose, Colorado, 20.09.2018