Indien 12/2018 (03)

Auf dem Weg zum Taxi, sah ich diese beiden Frauen beim Ausbessern des Fussbodens mit Mörtel. Alle anderen Resort Angestellten waren Männer. Sogar die Zimmer wurden von Männern aufgeräumt. Gartenarbeit und Ausbesserungsarbeiten von Frauen.

Nach einer letzten, etwas gekürzten Pirschfahrt, wurden wir wiederum abgeholt und in einer 3,5 stündigen Fahrt zum Kanha Nationalpark gebracht.

Ziegenhirtin

Ein Teilnehmer unserer Gruppe brauchte eine neue Hose. so machten wir halt in einer kleinen Stadt, in Mandla. Es war interessant zuzusehen, wie der Händler dann für umgerechnet ca. Euro 15,- zwei Hosen verkaufte.

Nichtstun mach auch müde
Sonnenuntergang am „Holy River“ Narmada

Bei einem weiteren kurzen Stopp am „Holy River“ Narmada, durften wir noch dem Sonnenuntergang zusehen. Unsere indischen Fahrer machten bei jeder Brückenüberquerung religiöse Zeichen, ähnlich dem Kreuzzeichen. Von da an hatten wir noch ca. 1 Stunde Fahrzeit zu unserer Lodge. Es war schon dunkel als wir ankamen. Und wir wurden gleich zu unseren „Zelten“ gebracht.

Man fühlte sich in die Kolonialzeit zurückversetzt und die erste Nacht habe ich unsagbar gefroren. Ich hätte den Heizlüfter doch laufen lassen sollen. 😉

Gleich in der Früh ging es los zur ersten Pirschfahrt.

Der Kanha Nationalpark liegt in den südöstlichen Ausläufern des Satpuragebirges knapp 165 km südöstlich von Jabalpur im Bundesstaat Madhya Pradesh und ist einer der bekanntesten Nationalparks Indiens. Er wurde im jahr 1955 gegründet und erstreckt sich über eine Fläche von ca. 940 km² in den beiden Distrikten Mandla und Balaghat. Der Park ist mehr als doppelt so gross wie der Bandhavgarh NP.

Mehr als 130 Guides warten auf den jeweiligen Job. Maximal 110 Fahrzeuge dürfen gleichzeitig im Park unterwegs sein. Allerdings geht es wesentlich gesitteter zu. Die Autos dürfen im Park maximal 20 kmH fahren und die Fahrer achten peinlich genau darauf, dies auch einzuhalten. Wenn man in den Park einfuhr, trug ein Mitarbeiter die Autonummer und die Zeit ein. Am inneren Gate machte ein zweiter Mitarbeiter das Gleiche. Daraus wurde die Geschwindigkeit errechnet, diese Strecke ist als einziges asphaltiert. An einem Abend waren wir um 5 Minuten zu spät dran. Fahrer und Guide unterhielten sich ganz aufgeregt und starteten eine Aufholjagd. Sie verkürzten die Zeit auf 2 Minuten. Für diese zwei Minuten bekamen sowohl der Fahrer als auch der Guide eine Geldstrafe, die ihnen am Lohn abgezogen wird. Sie erklärten uns dann lachend, dass sie ab 4 Minuten mit mindestens einer Woche Arbeitsverbot belegt würden und darum die Strafe nicht so schlimm wäre.

Der Andrang in der Früh war enorm. Der Fahrer musste mit den Pässen der Touristen und der Bewilligung zur Anmeldung und der mittels Los ermittelte Natur Guide wurde zugeteilt. Danach durfte man in der Warteschlange aufrücken und zwei Beamte prüften über die Motorhaube des Autos gelehnt, im Schein des Handylichtes die Namen im Pass und in der Bewilligung und machten eine visuelle Gesichtskontrolle. Ist alles in Ordnung, durfte man ein Stückchen weiterfahren und musste dann wieder warten. Pünktlich um 06.30 Uhr ging es dann los und die Karawane setzte sich in Bewegung. Obwohl nur 20 Prozent eines Nationalparks befahren werden dürfen, ist für die Fahrzeuge genug Platz vorhanden. Eigentlich. Denn wenn vermeintlich ein Tiger gesichtet wurde, dann waren auf einmal jede Menge Fahrzeuge da.

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Landschaftlich ein sehr schöner Park in dem es auch immer wieder offene Flächen gab. Allerdings waren die sechs Pirschfahren für uns nicht gerade berauschend, da der Park nahezu ausgestorben schien. Fast keine Tiere waren zu sehen und fast keine Vögel zu sehen oder zu hören. Das Wetter hatte umgeschlagen, mit für den Winter ungewöhnlich starkem Regen. Irgendwie gingen da alle Lebewesen lieber in Deckung, ausser den dummen Touristen, die da einsam bzw. in grosser Anzahl ihre Runden drehten.

Diese Morgenstimmungen waren absolut traumhaft und man konnte sich nicht sattsehen. Nur halt nicht ganz dem Reisemotto „Tigerfotografie“ gerecht werdend.

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Sometimes you win, sometimes you lose.

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In Indien gibt es verschiedene Arten in Nationalparks unterwegs zu sein.

Persönlich möchte ich nicht Waldarbeiter oder Naturwächter sein, ich zieh ein Fahrzeug vor, wo ich mich relativ sicher fühlen kann.

Die Pfaue sind zahlreich vorhanden und immer wieder schön anzusehen. Und machmal bekommt man auch die Möglichkeit Vögel mit dem Handy zu fotografieren.

Rotlappenkiebitz (Red-wattled Lapwing Bird)

Jeder Termitenhügel ist ein eigenes Kunstwerke für sich.

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Tadoba Andhari Tiger Reserve, 15.12.2018